Es gibt Tage im Fußball, die vergisst man nicht. Am Sonntag in Westhausen war ein solcher. Die stark ersatzgeschwächte Judenbacher – Elf holte sich völlig verdient und in buchstäblich letzter Sekunde einen Auswärtspunkt. Die 150 Zuschauer sahen nicht nur zehn Tore, sondern auch eine bis zum Schlusspfiff abwechslungsreiche und zum Teil kuriose Partie. Neben zwei Eigentoren der Westhäuser waren D. Reinhardt, R. Benn und T. Gläser für die Judenbacher Treffer verantwortlich.
SV Westhausen – Germania Judenbach 5:5 ( 4:2)
Wie ein gefühlter Sieg
Neunzigste Minute in Westhausen. Der vor zwei Minuten eingewechselte 57 jährige Th. Renner schnappt sich nach einem Foul an M. Pfeiffer den Ball und bringt ihn vom rechten Flügel gefährlich vors Tor. TW Fleischmann kann die Kugel nur an den Querbalken lenken und von dort bugsiert ihn T. Gläser irgendwie über die Linie. Sekunden später pfeift der souverän leitende St. Reuter die Partie ab, und auf dem Spielfeld gibt es ein blaues Knäuel aus Judenbacher Fußballern und Anhängern.
Genau so spektakulär wie das Spiel endete, hatte es auch begonnen. Bereits nach 40 Sekunden ging die Germania schnell in Führung. N. Räder knallte einen Freistoß aus 25 m auf Tor, TW Fleischmann konnte nur abklatschen und D. Reinhardt staubte ab. Die Gastgeber, kaum beeindruckt, machten nun viel Druck und bestraften Fehler der Judenbacher Defensivabteilung rigoros. So kam R. Weikard nach einer genauen Flanke völlig frei zum Kopfball und mit Hilfe des Innenpfostens stand es nach 10 Minuten 1:1. Mitte der ersten Hälfte zogen die Gastgeber gar auf 3:1 davon. Die Fehlerketten vor den Toren durch J. Bohlig(23.) und J. Müller(26.) waren unübersehbar und das Spiel schien bereits frühzeitig gelaufen. Nach starkem Einsatz auf der rechten Seite zog D. Reinhardt vom Fünfmetereck ab und Thiess lenkte das Spielgerät in die eigenen Maschen. Das 2:3 nach 37 Minuten weckte neue Hoffnungen. als aber Routinier R. Reikard mustergültig angespielt wurde und ins lange Eck einschoss, stand es nach 43 Minuten 4:2 für den SVW. Damit ging es in die Kabinen.
Das muntere Scheibenschießen ging weiter. Der Judenbacher Anschlusstreffer zum 4:3 kam erneut durch ein Eigentor der Westhäuser zustande. M. Pfeiffer brachte den Ball nahezu von der Grundlinie scharf ins Zentrum, wo St. Müller seinen Torwart unglücklich überwand(52.). Der Zwei -Tore -Abstand ließ nicht lange auf sich warten. R. Weikard entwischte T. Gläser und der Westhäuser Goalgetter erhöhte mit seinem dritten Treffer auf 5:3(66.). Nur vier Minuten später der erneute Anschlusstreffer der Germania. B. Götz legte gut auf R. Benn ab und der ließ sich die Chance aus 16 m nicht entgehen(70.). Die Judenbacher mobilisierten in den letzten Minuten noch einmal alle Kräfte und hatten durch den vorbildlich kämpfenden Reinhardt in der 86. Minute einen Hochkaräter nach Zuspiel von Pfeiffer. Frei vor dem Tor scheiterte er aber an TW Fleischmann. Eine Minute später gab es nach einem Räder –Freistoß eine weiter gute Judenbacher Möglichkeit. Dann die beschriebene neunzigste Minute, das verdiente 5:5 war gefallen. Die Dramaturgie hätte nicht besser sein können und zum Spieler des Tages wurde Altmeister Th. Renner gekürt. Die entscheidende Szene wurde zum Glück per Video festgehalten(Facebook).
Ein Kompliment an alle Judenbacher Spieler für ihren hohen Kampfgeist, der einen versöhnlichen Jahresabschluss bescherte und neue Hoffnungen auf den Klassenerhalt weckte.
Westhausen: Fleischmann, Thiess, Bock( 74. Hellmann),Bohlig, St.Müller, Scheffel, A. Weikard, R. Weikard, Culmbacher, J. Müller, Schild
Judenbach: Bohnenstengel, Peterhänsel, Stellmacher, Pfeiffer, T. Gläser, Diller, Räder, Benn, Steiner ( 61. Götz), Reinhardt, Stephan( 88. Th Renner)
Schiri: St. Reuter (Eisfeld) Zuschauer: 160
Thomas Renner kurz nach dem Abpfiff. Sein Freistoß brachte das 5:5.
