Trotz diverser personeller Probleme konnte sich Judenbach vergangenen Sonntag gegen den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer aus Schalkau vor allem dank einer taktisch herausragenden Leistung mit 3 zu 0 durchsetzen und so die ersten 3 Siegpunkte der Saison mit nach Hause nehmen.
50 Zuschauer sahen in der ersten Hälfte so gut wie keine nennenswerte Torgelegenheit. Beide Mannschaften spielten äußerst defensiv und warteten auf Aktionen des Gegners, um darauf reagieren zu können. Ab und an rutschte ein langer Ball durch, die aber keine Gefahr für beide Schlussmänner darstellten. Ansonsten kam höchstens durch Standards ein Hauch von Torgefahr auf. So hatte Gläser die einzige gute Chance auf Seiten der Gäste, als er nach einer Ecke zum Kopfball kommt. Sein Abschluss wird aber von einem Verteidiger von der Linie gekratzt (30´). Die Defensivabteilung um Stellmacher ließ nichts anbrennen, spielte ruhig und konsequent und ließ keine Fehler zu. Einziger Wermutstropfen: Kurz vor dem Halbzeitpfiff verletzte sich Zimmer am Fuß, woraufhin er ausgewechselt werden musste und sich die ohnehin personell eng aufgestellte Germania erneut sortieren musste.
Erst in Hälfte zwei kam richtig Pfeffer in die Partie. Der Schalkauer Trainer hatte seinen Jungs wohl angeraten, ein schnelles Tor zu erzielen. Die Geduld der Gastgeber war jedenfalls zu Ende und so setzten sie auf Angriff. Ganz anders bei den Germanen. Diese ließen sich nicht von ihrer Linie abbringen: hinten dicht stehen und auf Konter lauern. Und sie sollten belohnt werden. Nach einem guten Gegenangriff über den auffälligen Zitzmann kann der Ball nur zur Ecke geklärt werden. Diese wird von Zitzmann hereingebracht, wo Gläser verwerten will. Sein Versuch wird abgeblockt, der Ball landet bei Jahn, welcher ebenfalls abzieht. Wieder wird der Ball abgeblockt und landet diesmal bei Metallari, der wesentlich besser als seine beiden Vorgänger zum Tor steht. Per Direktabnahme hämmert er die Kugel unhaltbar unter die Latte (51´). Schock bei den Gastgebern. Sie hatten das unerwartete Gegentor noch gar nicht richtig verdaut, als erneut Metallari alleine vor dem Tor auftaucht. Regelwidrig wird er von Keeper Baldauf gebremst und Nothdurft entscheidet zurecht auf Strafstoß. Goalgetter Stellmacher tritt an und verwandelt souverän (55´). Schalkau brauchte ein paar Minuten, um sich von diesem Doppelschlag zu erholen. Danach machten sie aber weiter und spielten wieder auf Angriff. Es sollte ihnen an diesem Tag aber partout nicht gelingen, das Germaniabollwerk zu überwinden. Aus dem Spiel heraus sah man in Gläser, Stellmacher oder Steiner seinen Meister und lange Bälle wurden von Heß herunter gepflückt. Judenbach spielte eigentlich auf Ergebnisverwaltung, aber dennoch waren sie weitaus näher an weiteren Toren dran also Schalkau am Anschlusstreffer. Zwei dicke Gelegenheiten ließ man fahrlässig ungenutzt. Zunächst bekommt Stephan die Kugel vor die Füße. Zu nervös schließt er ab, hätte er doch alle Zeit der Welt gehabt, sich eine Ecke auszusuchen (62´). Den zweiten Riesen vergab Jahn. Zitzmann setzt sich über links gut durch und passt auf den mitgelaufenen Jahn, welcher überhastet direkt abzieht. Den aufgerückten Stephan zu bedienen wäre die bessere Option gewesen (66´). Erst Zitzmann macht dann Nägel mit Köpfen. Ein weiterer verpuffter Angriff der Schalkauer ging diesem Treffer voraus. Der abgewehrte Ball landet bei Peterhänsel (Beitragsbild). Dieser läuft ein paar Schritte, schaut auf und mit einer absoluten Zuckerflanke über 50 Meter bedient er den startenden Zitzmann. Der Ball senkt sich traumhaft auf dessen Fuß und im 1 gegen 1 behält er die Nerven und markiert den Endstand (73´). Eine große Szene sollte es noch geben und natürlich war es eine Chance für Judenbach. Stellmacher setzt an der Mittellinie zum Solo an, umkurvt diverse schwindlige Schalkauer Verteidiger und sieht sich alleine vor Keeper Baldauf, der aber dieses Mal die Oberhand behält und den Ball abwehren kann (84´).
So steht am Ende ein in dieser Höhe wohl nicht erwarteter, aber dennoch mehr als verdienter Sieg der Germanen auf dem Papier. In Anbetracht an die liegen gelassenen Chancen kann Schalkau zufrieden sein, dass es am Ende nicht noch mehr Tore geworden sind, obwohl dies deren gezeigte Leistung nicht schmälern soll. Judenbach war an diesem Tag einfach effektiver und taktisch bestens sortiert.
Statistiken wie immer hier.