Bild: Doppeltorschütze Reinhardt reckt nach dem Spiel stolz den Kopf in die Höhe.

 

Vergangenen Sonntag gelingt unserer Germania die Aufholjagd nach einem 2 zu 0 Rückstand zur Pause und kann sich am Ende mit 3 zu 2 durchsetzen. Dabei mangelte es den Judenbachern vor allem in der ersten Hälfte an Konzentration und Durchsetzungsfähigkeit. Das Fehlen von Spielertrainer Stellmacher (beruflich unterwegs) machte sich offenbar bemerkbar.

Die Partie startete gleich mit einer schlechten Nachricht für die Gäste. Keeper Engelhardt bekam während der Erwärmung einen strammen Ball direkt auf die Zwölf und sein Oberstübchen hatte darunter wohl etwas gelitten. Nach 15 Minuten musste er jedenfalls die Segel streichen, weshalb Jungspund Rupp einspringen musste, der an diesem Tag aber einen mehr als soliden Job machte. Im ersten Durchgang waren die Hausherren die spielbestimmende Mannschaft. Sie zeigten deutlich mehr Engagement und wollten sich offensichtlich für die verlorene letzte Begegnung revangieren. Frühzeitig liefen sie die Judenbacher an und störten dadurch effektiv deren Aufbauspiel. Dieses war, anders als gewohnt, vor allem durch lange Bälle geprägt. Der kraterartige Spieluntergrund machte einen Spielaufbau per Flachspiel so gut wie unmöglich. Stattdessen lauerten beide Teams auf Fehler der anderen und auf beiden Seiten kam man dadurch zu Chancen. Judenbach hatte dabei zunächst die klareren Gelegenheiten, die aber fahrlässig liegen gelassen worden. Reinhardt und Metallari hätten ihre Farben in dieser Phase mehr als einmal in Führung bringen können. Bewährtestes Mittel der Gastgeber waren lange Bälle auf Mückel. Der nach langer Verletzungszeit in der Vorsaison wieder genesene Stürmer der Ernstthaler strahlte an diesem Tag ständig Gefahr aus. Zwar kam er selber nur wenige Male zum Abschluss, aber er verteilte die Bälle und schirmte sie vor allem gut ab. Sein Gegenspieler Gläser hatte an diesem Tag nicht viel zu lachen, war er ihm an diesem Tag einfach spielerisch unterlegen. Bis kurz vor der Pause roch es nach Unentschieden. Dann ein Eckball der Hausherren. Die schlecht getretene Flanke hätte eigentlich leichte Beute für Zitzmann sein müssen. Allerdings verfehlt er den halbhohen Ball, weshalb die Kugel gefährlich im Strafraum landet, wo sie schlussendlich bei Luthardt landet. Dieser zieht aus spitzem Winkel ab, Schlussmann Rupp sieht den Ball zu spät und hat keine Chance auf eine Parade (39´). Kurz darauf erobern sich die Ernstthaler nach einem Fehler der Gäste den Ball, spielen bis zur Grundlinie durch und bringen eine Flanke in die Mitte. Zimmer steht zu weit vom Gegenspieler entfernt und sorgt mit einem unnötig rüden Einsteigen für einen Strafstoß. Diesen legt sich Wilhelm zurecht und verwandelt ihn sicher ins linke Eck. Rupp erahnte zwar die Ecke und kann den Schuss fast entschärfen, letztendlich war er jedoch zu platziert (42´). Paukenschlag für Judenbach… Damit ging es zum ersten Mal in dieser Saison mit einem Rückstand für Judenbach in die Kabinen. Dort fand Interimscoach Benn anscheinend die richtigen Worte, denn nach dem Pausentee kämpften die Germanen endlich verbissen als Mannschaft und setzte den Bällen hinterher. Nach einer Unstimmigkeit in der Abwehr der Gastgeber erobern sich die Blauen den Ball und Metallari bringt einen Heber in den 16er. Dort erläuft sich der wieselflinke Reinhardt den Ball und köpft das Spielgerät unhaltbar über Schlussmann Langhammer unter die Latte (53´). Ernstthal hatte noch gar nicht richtig ausgeatmet, da erobern sich die Germanen das Leder und können nur durch ein Foul gestoppt werden. Müller bringt den Ball scharf und flach aufs lange Eck. Langhammer kann nur prallen lassen, Knipser Reinhardt hatte genau darauf gewartet und schiebt unbedrängt zum Ausgleich ein (54´). Nun begann ein offener Schlagabtausch und eine sehr spannende Partie. Beide Mannschaften wollten unbedingt den Dreier und spielten munter nach vorne. Der zweite Durchgang gehörte aber definitiv den Gästen. Ernsttahl arbeitete fast nur noch mit hohen Bällen, die der aufmerksame Rupp aber einen nach den anderen aus der Luft und vor Mückel weg pflückte. Einmal rutschte ein Ball doch durch die Abwehr, den konnte aber der gut mitgelaufene Peterhänsel in den Wald donnern (70´). Auch Judenbach hatte wieder etliche gute Gelegenheiten, das Spiel für sich zu entscheiden, aber wieder einmal ließ man Chancen unnötig liegen. So roch es auch kurz vor Ende der zweiten Hälfte nach Punkteteilung. Dann sorgt aber ein kurioser Abwehrversuch der Gastgeber für die Entscheidung. Einen Ball in die Spitze will man deftig wegschlagen, trifft aber den Kopf eines Mitspielers. Der abprallende Ball landet genau vor die Füße von Metallari, der plötzlich völlig blank vor Langhammer auftaucht. Souverän legt er sich den Ball rechts am Torwart vorbei, umläuft ihn links und drückt den Ball mit einem Lachen über die Linie (81´). In den Schlussminuten verteidigt Judenbach die knappe Führung und bringt den Sieg damit über die Zeit.

Damit steht ein am Ende vielleicht etwas glücklicher, aber durch die gezeigte Leistung in Hälfte zwei nicht unverdienter Sieg auf dem Papier. Judenbach baut somit die Tabellenführung weiter aus. Es zeigte sich allerdings, dass man sich keinesfalls auf den Leistungen der Vorwochen ausruhen darf, wenn man das gesteckte Saisonziel Meisterschaft erreichen will.

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