Bild: Dorst bei seinem zweiten Strafstoß zum 4 zu 2 Endstand

„Gegen Judenbach werden wir wohl nie gewinnen“ (Zitat eines Schönbrunner Spielers unter der Dusche)

Die Fichte wird für Schönbrunn weiter eine Festung bleiben. Trotz zweimaliger Führung unterliegt der zwei Klassen höher spielende Kreisoberligist der heimischen Germania in einer packenden Partie am Ende mit 4 zu 2.

Dabei begann die Partie alles andere als gut für Judenbach. Direkt im Zuge des Anstoßes der Gäste spielten diese schnell über ihre auffällige rechte Seite, wo man nicht konsequent genug dagegen hielt und dadurch einen langen Ball in die Mitte nicht verhindern kann. Dort kommt Luther zum Kopfballabschluss, welcher aber zunächst an die Latte geht. Den zurückspringenden Ball will Röhr klären, wird dabei aber von Luther effektiv gestört weshabl der Pressschlag per Bogenlampe über Engelhardt im Tor landet (1´). Davon ließ sich Judenbach aber nicht unterkriegen und es begann eine sehr spannende und abwechslungsreiche Partie. Ein Klassenunterschied war in der ersten Halbzeit nicht wirklich erkennbar. Judenbach kämpfte verbissen und hielt ordentlich gegen das hohe Tempo der Gäste an. Diese spielten überwiegend über ihre schnellen Läufer, welche bis zur Grundlinie durchdrangen und von dort den gefährlichen Luther in der Mitte suchten. Meistens war aber an der Grundlinie Schluss, da die Hereingaben allesamt zu unplatziert kamen oder in der Mitte entschärft werden konnten. Vor allem über die rechte Seite der Gäste fanden diese Spielzüge statt, da über Links kaum ein Vorbeikommen am auffälligen Peterhänsel möglich war. Davon unbeeindruckt spielten die Germanen ihr Spiel über ihre starke Mitte, die in den Zweikämpfen meistens als Sieger aus den Zweikämpfen hervorgingen oder aber durch ein schnelles Doppelpassspiel den Weg vor das gegnerische Gehäuse fanden. Eine erste dicke Gelegenheit hatte Aushilfskraft Dorst per Weitschuss, der einen Tick zu weit rechts landete. Wäre er aufs Tor gekommen, so hätte Ersatzkeeper Gehring wohl das Nachsehen gehabt (10´). Kurz darauf kam Judenbach zu einer weiteren guten Chance, als Metallari über Links freigespielt wird, aber im Abschluss Verbesserungspotential offenbarte (13´). Nach einem Foulspiel der Gäste war es dann aber soweit. L. Stellmacher führte den Freistoß schnell aus und schickt Dorst toll in die Gasse. Der sieht Metallari mitlaufen, bedient ihn mustergültig und dieses Mal lässt Judenbachs Knipser nichts anbrennen (22´). Glück für Judenbach: der Treffer hätte nicht zählen dürfen. Schiri Nothdurft pfiff vor der Ausführung des Freistoßes einen Spieler der Schönbrunner zu sich, weshalb diese von einer Unterbrechung ausgingen. Als Judenbach dann schnell weiterspielte, pfiff Nothdurft nicht zurück und erkennte den Treffer als regulär an. Die Gäste tobten und machten sich Nothdurft im weiteren Verlauf der Partie durch ihre Bemerkungen nicht gerade zum Freund. 7 Gelbe Karten sahen die Gäste an diesem Tag, davon allein 5 wegen Meckerns. So waren die Fronten wieder auf Ausgangsstellung eingestellt und es ging munter weiter mit vielen, zumeist im Mittelfeld stattfindenden Aktionen. Da bei den Gästen nicht alles wie gewünscht funktionierte und zunehmend Frust gegen den Unparteiischen aufkam, begannen diese sich gegenseitig anzumeckern. Dennoch gingen sie dann erneut in Führung, als eine fehlgeschlagene Flanke von der Mittellinie auf das Judenbacher Tor zukommt. Der Ball war lange in der Luft und trudelte auf Engelhardt zu, der am Ende nicht gut aussah, als die Kugel unter der Latte in die Maschen einschlägt (36´). Und wieder einmal bewiesen die Blauen Entschlossenheit und Kampfgeist, als sie sich auch nach erneutem Rückstand zur Aufholjagd begaben. C. Stellmacher wird über Rechts geschickt, wo es zum Zweikampf mit einem Gästeverteidiger kommt, aus dem Stellmacher zu Fall gebracht wird und Nothdurft auf den Punkt zeigt – auch über diese Entscheidung ließe sich streiten, die Gäste taten es jedenfalls vehement. Es nutzte alles nichts, die Entscheidung blieb und Dorst legt sich die Kugel zurecht. Unhaltbar drischt er das Spielgerät in den oberen linken Winkel und erneut war der Ausgleich geschafft (41´), mit welchem es dann auch in de Kabinen ging. Dort ermutigte Stellmacher seine Mannen, an die gezeigte starke Leistung anzuknüpfen und Geduld zu haben. Nach dem Wechsel wollten die Gäste sichtbar schnell wieder in Führung gehen erhöhten ihre offensiven Bemühungen. Verletzungsbedingt mussten Meinhardt und auch Metallari die Segel streichen. Für sie kamen Benn und die wiedergenesene Torfabrik Reinhardt. Eine harmlose Flanke über Rechts leitete die nächsten Szenen ein. Der Ball segelt auf Engelhardt zu, welcher die Kugel aus der Luft pflücken will. Dabei flutscht sie ihm wie eine heiße Kartoffel aus den Händen und Luther reagiert am schnellsten, kriegt den Ball aber unerklärlicherweise nur an den Außenpfosten. Den fälligen Abstoß erobern sich die Gäste wieder schnell und wollen abermals über rechts durchlaufen. Dort erkämpft sich aber Müller den Ball zurück, sieht Reinhardt rechts starten und flankt präzise in dessen Lauf. Aus spitzem Winkel und gut 25 m Torentfernung hämmert der erst 6 min auf dem Platz stehende Stürmer das Leder flach ins linke Eck (55´). Sichtbar gefrustet davon ließen die Schönbrunner nun etwas an Konzentration missen, was Judenbach eiskalt ausnutzte. Nach einem Schussversuch bekommt ein Verteidiger den Ball zwar unbeabsichtigt an die Hand, aber, dem neuen Regelwerk korrekt folgend, entscheidet Nothdurft erneut auf Strafstoß. Wieder tritt Dorst an und abermals versenkt er treffsicher (61´) – Doppelchlag für die Germania. Von da an spielten die Judenbacher, wohl auch aufgrund von konditioneller Unterlegenheit, eher auf Verwaltung und die Gäste wollten ihrerseits verzweifelt aufholen. Dies wollte ihnen aber partout nicht gelingen. Zu dicht stand das Bollwerk der Blauen und bis zum Schluss hielt man den heranrauschenden Angriffen stand.

So schaffte Judenbach erneut die Sensation und kegelt Schönbrunn verdient aus dem Pokal. Nach langer Zeit erreicht die Germania damit wieder einmal das Viertelfinale des Kreispokals.

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