Judenbacher SV Germania besetzt Vorstand neu
Judenbach – Turnusgemäß fand am vergangenen Freitagabend die Jahreshauptversammlung des
Sportvereins SV Germania Judenbach im Sportlerheim „Fichte“ statt, bei der ein neues
Vorstandsteam von den anwesenden Mitgliedern gewählt wurde. Der bisherige 1. Vorstand, Michael
Pfeiffer, eröffnete die Versammlung und kündigte zugleich an, erstmals seit 2012 nicht mehr für
einen Vorstandsposten zu kandidieren. Er blickte auf seine bewegte Zeit bei der Germania zurück:
Nicht nur die sportlichen Höhen und Tiefen der Fußballabteilung, sondern auch zahlreiche
Festivitäten wie die Kirmes, das Parkfest, das Mitgliederfest oder der Ostertanz bestimmten sein
Resümee. „Es war nie langweilig. Wir hatten im Vorstand wirklich gute Zeiten und selbst wenn es mal
kriselte, haben wir uns zusammengerissen. Das war ein Riesending, ich bedanke mich bei allen für die
wunderbare Zeit“, so Michael Pfeiffer in seinem Fazit. Der vierte Tagesordnungspunkt sah den
Bericht aus den Abteilungen des Vereins vor. Der Spielertrainer der in der 1. Kreisklasse spielenden
Männermannschaft, Christoph Stellmacher, blickte auf das Jahr 2019 aus fußballerischer Sicht
zurück. Die abgelaufene Spielzeit schlossen die Judenbacher, die eine Spielgemeinschaft mit der
zweiten Mannschaft des 1. FC Sonneberg bilden, als Vizemeister ab. In der laufenden Saison führt die
Mannschaft die Tabelle als Primus mit acht Punkten Vorsprung auf Verfolger Eisfeld an. Aufgrund von
Covid-19 hat der Thüringer Fußballverband jedoch den Spielbetrieb bis zum 31. März vorerst
eingestellt – Wie und ob es überhaupt für die Amateurfußballer im Ligabetrieb weitergeht, sei aber
derzeit noch völlig unklar und liege nicht in eigener Hand. Stellmacher übte trotz der sportlichen
Erfolge Kritik an der Trainingsbeteiligung, die weiter abgenommen hat. „Es sind immer die Gleichen,
auf die man sich verlassen kann, da kommt schon mal Frust auf. Ich kann nur an die anderen
appellieren, sich im Training öfters blicken zu lassen und nicht müde zu werden“, so der
Spielertrainer der SV Germania. Auf seinen Bericht folgte der des Nachwuchsbereichsleiters Philipp
Stephan, welcher einen Einblick in die Fußball-Juniorenmannschaften gab. Angesichts der zu
geringen Motivation der Kinder, Sport zu treiben, verbunden mit der ohnehin geringen Quantität und
Qualität an jungen Sportlern in und um das Bergdorf stehen dem Nachwuchsleiter die
Zukunftssorgen quasi ins Gesicht geschrieben. Das Potential in der Breite fehlt – und damit auch die
Basis für die zukünftigen Fußball-Generationen des Vereins. Von Seiten der Eltern und der Kinder sei
bis auf Wenige keine Bereitschaft da, an dieser Situation grundlegend etwas zu ändern. Stephan
lobte hingegen das Engagement in den Ballsportgruppen, in denen man die Jüngsten zu Bewegung in
verschiedenen Formen animiert. Auch die Abteilung des Volkssports, in denen unterschiedliche
Generationen zusammen Sport treiben, sei sehr gut situiert. Des Weiteren äußerte sich das
Vorstandsteam über die Bereitschaft der Mitglieder bei Festen: „Ob Parkfest, Mitgliederfest oder
Kirchweih – Helfende Hände haben wir. Man schafft es eben nur zusammen, in der Dorfgemeinschaft
etwas auf die Beine zu stellen“. In diesem Zusammenhang stellt die Kooperation mit der
Kerwagesellschaft Judenbach eine Win-Win-Situation dar, man unterstützt sich bei der Organisation
und Durchführung von Veranstaltungen gegenseitig. Zu einer ordentlichen Jahreshauptversammlung
gehört selbstverständlich auch der Kassenbericht des vorangegangenen Geschäftsjahres: Mit der
Verlesung der Geschäftszahlen machte Schatzmeister Tobias Renner allen klar, wofür beispielsweise
Mitgliedsbeiträge und Eintrittserlöse verwendet werden, mit denen der Vorstand im letzten Jahr
seriös und verantwortungsvoll wirtschaftete. Der Verein sei laut Renner finanziell gut konstituiert
und konnte im vergangenen Geschäftsjahr wieder Überschüsse erwirtschaften. Im Anschluss daran
kam Andreas Meusel, der Bürgermeister der Gemeinde Föritztal zu Wort. Er lobte die Fähigkeit des
Vorstands, Dinge kritisch zu hinterfragen und sich nicht auf Erfolgen auszuruhen. „Hier will man sich
ständig verbessern, ständig etwas voranbringen, das finde ich toll“, bilanzierte Meusel. Auch er sieht
die sportliche Nachwuchsgewinnung in den Föritztal-Ortsteilen als großes Problem an – Meusel
ermutigte die Verantwortlichen, an dieser Sache dranzubleiben und weiter die Werbetrommel für
den Nachwuchs zu rühren. Nachdem der alte Vorstand einstimmig entlastet wurde, musste
schließlich ein neues Team gewählt werden. Der bisher als 2. Vorstand fungierende Tobias Gläser
stellte sich der Wahl zum 1. Vorstand und wurde einstimmig ins Amt als neuer Vereinschef gewählt.
Für die freigewordene Position des 2. Vorstands wurde Christoph Stellmacher von der
Mitgliederversammlung vorgeschlagen, welcher ebenfalls in sein neues Amt gewählt wurde. Der
Kassenwart Tobias Renner wurde in seinem Amt bestätigt und wird das Vorstands-Trio in den
kommenden drei Jahren komplettieren. Daraufhin wurden außerdem noch Beiratsmitglieder
gewählt, welche dem neuen Vorstand in Zukunft beratend zur Seite stehen sollen. Die meisten
Besucher verweilten noch in gemütlicher Runde im Sportlerheim und aßen Fleck oder Eisbein.
Moritz Bauer für Freies Wort